Familienforschung Rudolf Anter (Sudetenland, Wien und Berlin) Ein Körper für die Wissenschaft

Heimatschein, Magistrat Wien

Einem Urkundenkonvolut, bestehend aus standesamtlichen und kirchlichen Urkunden sowie diversen Meldebestätigungen und Zeitungsausschnitten ließ sich der Werdegang und die Ahnenreihe des Rudolf Anter aus Würbenthal im Bezirk Freudenthal im Sudetenland (heute Vrbno pod Pradědem in Tschechien) entnehmen sowie eine Ahnenreihe (nach Kekule) rekonstruieren. Sämtliche Quellen sind angegeben. Einzelne Urkunden wurden zur besseren Überprüfbarkeit direkt verlinkt.

Ahnenreihe

  1. Rudolf Anter wurde am 14.10.1901 in Würbenthal Nr. 98 als Sohn des Fabrikarbeiters Alois Anter und dessen Gattin Aloisia Knappe geboren. Er wurde römisch-katholisch getauft am 24.10.1901 durch Herrn Kooperator Benno Marionski in der Pfarre Würbenthal (Dekanat  Freudenthal, Diözese Almütz). Dortiger Pfarrer Amand Hornich. Paten waren der Kellner Josef Peschke und die Kalkarbeitertochter Marie Anter , beide aus Würbenthal stammend. Im Taufschein wirde eine Julie Urban als Geburtsassistentin, bzw. Hebamme aufgeführt. Rudolf Anter ehelichte am 08.02.1930 in Berlin die Barbara Preitler (geb. 21.09.1903 in Steyr). Seine Frau Barbara soll er in Wien beim Sängerfest Ende 1928 kennengelernt haben. Die Familie zog später nach Berlin-Lichtenberg in die ehemalige Kantstraße. Aus der Ehe ging das gemeinsame Kind Ingeborg Anter hervor (geb. 08.06.1930 in Berlin). Laut Meldebescheinigung bezog die Familie am 05.07.1933 in Berlin-Friedrichsfelde Kolonie in der Hermannstr. 13 ihr neues „Häusel“. Wohnungsgeberin war eine Frau Leschinski. Im September 1934 zog die Familie zurück nach Wien. Einem „Auszug aus der Heimatrolle“ der Stadt Wien vom 06.03.1950 zufolge hat der zwischenzeitlich verheiratete Rentner Rudolf Anter am 13.03.1938 das Heimatrecht in Wien erlangt. Am 08.09.1939 meldete sich der Packer Rudolf Anter erneut in Berlin an, diesmal in Berlin S.W. 68, Wassertorstr. 67 zur Untermiete bei einer Emma Hain. Rudolf Anter starb als „Pensionist der PVA d. Arb.“ laut Sterbeurkunde am 19.01.1969 in Wien 3, Boerhaavegasse 8 (Krankenanstalt Rudolfstiftung der Stadt Wien) an Carcinoma bronchi. Seine letzte Anschrift war Hohlwegg 2/6/8 in 1030 Wien. Ein Zeitungsartikel aus dem Jahr 1967 und eine Verfügung deuten darauf hin, dass Rudolf Anter am 31.01.1968 seinen Körper nach dem Tode dem anatomischen Institut der Universität Wien „für Unterricht und wissenschaftliche Forschung“ zur Verfügung gestellt hat.
  2. der Fabrikarbeiter Alois Anter wurde laut Geburts- und Taufschein der römisch-katholischen Pfarre Raase am 13.12.1872 in Raase (Kreis Freudenthal) als der Sohn der Eheleute Anton Florian Anter und der Josefa Beier (stellenweise auch Bayer) aus Würbenthal geboren. Er wurde durch Kooperator Ferdinand Manek am 15.12.1872 getauft. Laut Trauungs-Schein der Pfarre St. Laurenz XI in Wien ehelichte Alois Anter am 01.08.1897 die Aloisia Knappe in Wien-Simmering. Trauzeugen waren Schmiedgehilfe Anton Hababala und der Schuhmacher Franz Felsmann (beide katholisch und in Wien wohnhaft). Er lebte zuletzt in Berlin.
  3. die Handarbeiterin Aloisia Knappe wurde laut Taufschein am 24.10.1871 in Hermannstadt (Freiwaldau) als Tochter des Häuslers, später Auszüglers Johann Knappe und dessen Gattin Josefa Benke geboren und am 25.10.1871 durch Pfarrer Johann Appel getauft. Hebamme war Johanne Notowy. Als Taufpaten sind der Wirtschaftsprüfer Franz Knoblich und die Inwohnergattin Karolina Appel angegeben. Sie lebte zuletzt in Berlin und starb am 03.03.1949 in Hoppenrade (Buchow-Karpzow, Oberhavelland in Brandenburg)
  4. Anton Florian Anter (Tagelöhner aus Raase) wurde laut Taufschein am 27.05.1842 in Rautenberg (Dekanat Hof) als Sohn der Eheleute Johann Anter (Wagnermeister in Rautenberg) und Viktoria Klos (auch Kloss) geboren und am selben Tage Josef Göttlicher Lokal getauft. Hebamme war Theresia Winkler aus Rautenberg 86.
  5. Josefa Bayer (auch Beier) wurde am 25.08.1843 in Raase (Kreis Freudenthal) als Tochter des Häuslers Johann Bayer und dessen Gattin Klara Nagel geboren und dort durch Herrn Kooperator Ignaz Theimer am 27.08.1843 katholisch getauft.
  6. Der spätere Häusler Johann Knappe wurde am 17.07.1814 in Hermannstadt als Sohn des Franz Knappe (1/2 Gärtners in Hermannstadt) und der Maria Vogt (Vogtin) geboren und laut Taufschein noch am selben Tage durch Herrn Cooperator Josef Pelz getauft. Hebamme war eine Frau Geyer (Geyerin) aus Hermannstadt 42. Taufpaten sind ein Andreas Vogel (1/4 Gärtner aus Rautenberg und eine Johanna. Laut Trauungs-Schein der Pfarre Hermannstadt ehelichte er am 25.01.1864 die ledige Josefa Benke. Trauzeugen waren der Schneider Franz Appel und der Inwohner Johann Mildner aus Hermannstadt.
  7. Josefa Benke wurde laut Taufschein am 08.06.1834 in Hermannstadt als Tochter des Ausgedingers Johann Benke und dessen Gattin Johanna Proske geboren und noch am selben Tage durch Cooperator Jakob Leder getauft. Als Hebamme wird Theresia Padotzka aus Hermannstadt genannt. Taufpaten waren Karl Klemenz (Inwohner aus Hermannstadt), Apolonia Groß (ledige Tochter des 1/2 Gärtners Dominikus Groß aus Hermannstadt)
  8. Johann Anter, Tagelöhner aus Raase auch Wagnermeister in Rautenberg,
  9. Viktoria Klos (auch Kloss)
  10. Der Häusler in Raase Josef Bayer ist der Sohn des katholischen Häuslerausgedingers Johann Bayer und dessen Ehefrau Theresia Karb.
  11. Klara Nagel ist die Tochter des Anton Nagel (22) und der Viktoria Bahr (23), ihr Vater ist Philipp Bahr (46).
  12. Franz Knappe
  13. Maria Vogt (auch Marie Vogt)
  14. Johann Benke
  15. Johanna Proske ist die Tochter des Simon Proske (30) und der Elisabeth Knoblich (31)

Quellen

  1. Konvolut, https://www.dilibra.com/ahnenforschung/4032
  2. Geburts- und Taufschein, Würbenthal, Dekanat Freudenthal, Diözese Olmütz,  Nr. 183/1901
  3. Geburts- und Taufbuch, Würbenthal, Dekanat Freudenthal, Diözese Olmütz,  Band VII, Seite 103, Nr. 614/1901
  4. Auszug aus der Heimatrolle, Magistrat der Stadt Wien, M.-Abt. 61, Nr. 20257 vom 06.03.1950
  5. Geburts- und Taufschein, Raase, Dekanat Freudenthal, Diözese Olmütz, Tom. V, Fol. 10, Nr. 251/1843
  6. Geburts- und Taufschein, Pfarre Raase, Dekanat Freudenthal, Diözese Olmütz, Tom VII, Fol. 137, Nr. 252/1872
  7. Geburts- und Taufschein, Pfarre Hermannstadt, Diözese Breslau, Taufbuch Bd. III, Bl. 557, Nr. 574/1814 (beglaubigt durch Pfarrer Franz Leichter, 21.10.1936, Hermannstadt)
  8. Geburts- und Taufschein, Pfarre Rautenberg, Dekanat Hof, Diözese Olmütz, Taufbuch Tom. III, Fol. 152, Nr. 45/1842 (beglaubigt durch Pfarrer Florian Polcar, 20.03.1934, Rautenberg)
  9. Geburts- und Taufschein, Pfarre Rautenberg, Diözese Breslau, Taufbuch, Bd. VII, Bl. 109, Nr. 573/1871 (beglaubigt durch Pfarrer Leichter, a.a.O.)
  10. Geburts- und Taufschein, Pfarre Hermannstadt, Diözese Breslau, Taufbuch, Bd. IV, Bl. 1010, Nr. 572/1834 (beglaubigt durch Pfarrer Leichter, a.a.O.)
  11. Trauungs-Schein, Pfarre Hermannstadt, Diözese Breslau, Trauungs-Buch Bd. II, Bl. 239, Nr. 566/1864 (beglaubigt durch Pfarrer Leichter, a.a.O.)
  12. Trauungs-Schein, Pfarre St. Laurenz in Simmering, Diözese Wien, Trauungsbuch Tom. 16, Fol. 197, Nr. 1860/42 (beglaubigt durch Kaplan Franz Knaak, 21.08.1942, Wien)
  13. Sterbeurkunde, Standesamt Wien, Sterbregister Nr. 132/1969 (Standesbeamter i.V. Fischer)
  14. Heiratsurkunde, Standesamt Berlin IVb, Heiratsregister Nr. 48/1930
  15. Sterbeurkunde, Standesamt Buchow-Karpzow, Sterberegister Nr. 5/1949

1 Kommentar

  1. Wow Freue mich Ihre website gefunden zu haben. Ein guter überblick. Ich wohne in der Niederlande aber meine verwanten kommen aus Sudetenland und sind vertrieben und in Linz, Austria aus der auch gesprungen. Ander verwanten sind in Deutschland an gekommen.

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